Menschen fühlen sich in Räumen mit frischer Luft behaglicher als in schlecht gelüfteten oder zugigen Räumen. Mit zunehmender Verbesserung der Gebäudehülle rücken auch Lüftungswärmeverluste und Undichtigkeiten in der Gebäudehülle in den Fokus der energetischen Optimierung.

Zwar wird die Fensterlüftung oft als die "sympathischste Lösung" zur Belüftung empfunden, doch liegen die Eigenwahrnehmung des Nutzers und der tatsächlich erreichte Luftwechsel eben so oft weit auseinander. Undichtigkeiten in den Fenstern und Türen, in Wänden und Dächern können zwar einen hygienischen Luftwechsel verbessern, verursachen aber gleichzeitig unangenehme Zugluft und führen in der Regel zu Feuchteschäden (Tauwasserausfall und Schimmelpilzbildung). Bei neuen Gebäuden ist außerdem eine dichte Gebäudehülle obligatorisch.

Zum Nachweis des hygienisch notwendigen Luftwechsels ist ein »Lüftungskonzept (nach DIN 1946-6) notwendig.

Bei gut gedämmten Gebäuden machen Lüftungswärmeverluste bis zu 50% der Wärmeverluste aus. Als Lösung für diese Probleme bietet sich eine kontrollierte Wohnungslüftung an. Im einfachsten Fall besteht diese aus einer Abluftanlage, die einen kontrollieren Luftwechsel gewährleistet. Die Zuluft wird über geplant angeordnete Lüftungsöffnungen über den Heizkörpern zugeführt.

Besser ist allerdings eine Abluft- / Zuluftanlage. Hier können auch die Volumenströme der Zuluftöffnungen genau eingeregelt werden. Beide Anlagen habe leider einen Nachteil: Die Wärmeenergie der Abluft geht verloren und muss dem Gebäude über die Heizung wieder zugeführt werden.

Mit einem Wärmetauscher kann  man den größten Teil der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen (bis zu 95%). Die Vorteile einer solchen Anlage liegen auf der Hand:

  • Die kontrollierte Wohnungslüftung sorgt bei gut gedämmten und luftdichten Gebäuden für einen hygienischen Luftwechsel.
  • Lüftungswärmeverluste können mit einem Wärmetauscher weitgehend verhindert werden.
  • Feuchteschäden (Tauwasserausfall und Schimmelpilzbildung) werden vermieden, da die kontrollierte Wohnungslüftung unabhängig vom Nutzerverhalten arbeitet.
  • Feinfilter an den Lüftungsöffnungen verhindern dauerhaft die Verschmutzung der Anlage.

Anlagen zur kontrollierten Wohnungslüftung sollten nicht mit Klimaanlagen, wie sie in Bürogebäuden eingebaut werden, verwechselt werden. Die kontrollierte Wohnungslüftung wird ausschließlich dazu benutzt, Wohnräume mit frischer Luft zu versorgen. Die dazu notwendigen Volumenströme sind sehr niedrig (ca. 0,4-0,5 h-1). Es entstehen weder unangenehme Luftbewegungen noch störende Geräusche.

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