Die DIN 18599-2 unterteilt die Wärmetransferkoeffizienten für Transmission nach:

  • Nr. 6.2.1: HT,D = Direkte Transmission nach außen
  • Nr. 6.2.2: HT,iu = Transmission durch unbeheizte oder ungekühlte Räume nach außen
  • Nr. 6.2.3: HT,iz = Transmission zu angrenzenden beheizten oder gekühlten Gebäudezonen
  • Nr. 6.2.4: HT,s = Transmission über das Erdreich

Bei dem bisherigen Verfahren der DIN 4108-6 Nr. 5.5.2 bzw. 6.1.2 bezieht sich der pauschale Wärmebrückenzuschlag immer auf die gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche.

Nach DIN V 18599-2 wird der Wärmebrückenzuschlag nicht auf die gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche berechnet, sondern ausschließlich auf Bauteile nach Nr. 6.2.1 und 6.2.2 aufgeschlagen (siehe Nr. 6.2.1.2). Gleiches gilt für berechnete Wärmebrücken (Nr. 6.2.1.3). Für Bauteile nach 6.2.3 ist geregelt, dass Wärmebrücken nicht berücksichtigt werden. Für Bauteile nach Nr. 6.2.4 wird kann wahlweise das Verfahren nach Nr. 6.2.2 (mit Wärmebrückenzuschlag) oder nach DIN EN ISO 13370 verwendet werden.

Werden die Transmissionswärmeverluste über das Erdreich nach DIN EN ISO 13370 verwendet, werden die Wärmebrücken nach dieser Norm berücksichtigt.

Im Gegensatz zur DIN 4108-6 werden die Temperaturkorrekturfaktoren jedoch nach DIN V 18599-2 nicht bei den Wärmetransferkoeffizienten für Transmission (Transmissionswärmeverlusten nach DIN 4108-6) sondern bei der Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur bei der Wärmemenge berücksichtigt.

DIN 4108-6: HT = Σ (Fxi Ui Ai)

DIN V 18599:  δu = δi - Fxi - δe)

Eine Summe der spezifischen Wärmeverluste für alle Bauteile wird nach DIN 18599 nicht mehr berechnet, sondern nur für jede Bauteilgruppe (HT,D; HT,iu; HT,iz und HT,s). Folgerichtig wurde in Anhang 2 der EnEV auch bei der Berechnung des spezifischen Transmissionswärmetransferkoeffizienten H'T der Temperaturkorrekturfaktor wieder eingefügt. Hier werden aber Temperaturkorrekturfaktoren nur für HT,iu und HT,s verwendet.

H'T = ( HT,D + Fx HT,iu + Fx HT,s ) / A

Das geänderte Verfahren der DIN 18599-2 führt in der Regel zu einem niedrigerem spezifischen Transmissionswärmeverlust, da die Temperaturkorrekturfaktoren auch auf die Wärmebrückenverluste angewendet werden.

Mit der Novelle der EnEV im Jahr 2009 entfallen die Höchstwerte für Transmissionswärmeverluste bei Nichtwohngebäuden, dafür werden bauteilbezogene Höchstwerte eingeführt. Bei Wohngebäuden ist (auch wenn diese nach DIN V 18599 berechnet werden) der spezifische Transmissionwärmeverlust nach DIN 4108-6 zu ermitteln. Für die Beurteilung des durchschnittlichen Dämmstandards ist jedoch der spezifische Transmissionswärmetransferkoeffizient eine nach wie vor wichtige Größe.

Für die Ermittlung der Temperatur einer angrenzenden unbeheizten oder ungekühlten Zone gibt es zwei Verfahren:

  • Vereinfachter Ansatz mittels Temperatur-Korrekturaktoren (siehe oben, Nr. 6.1.3.2 DIN V 18599-2)
  • Differenzierte Berechnung der Temperatur in der unbeheizten oder ungekühlten Zone (Nr. 6.1.3.3 DIN V 18599-2)

Bei nur beheizten Zonen besteht die Wahl zwischen beiden Verfahren. Bei gekühlten Zonen ist stets die differenzierte Berechnung zu verwenden. Um die Berechnung zu erleichtern, können folgende Bauteile zwischen konditionierten und unkonditionierten Zonen unberücksichtigt bleiben:

  • Bauteile zwischen Zonen, deren Raum-Solltemperaturen bis max. 4 K beträgt (z.B. zwischen beheizten und niedrig beheizten Zonen)
  • Bauteile zwischen gekühlten und ungekühlten Zonen, wenn für die ungekühlte Zone die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz nach DIN 4108-2 eingehalten werden.
We use cookies

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.