Mit der Einführung des Referenzgebäudes für Wohngebäude ist es inzwischen einfacher, zu entscheiden, welcher Dämmstandard für neue Gebäude einzuhalten ist. Gleichzeitig ist aber der Standard mit der EnEV 2009 soweit angehoben worden, dass die energetische Planung nicht mehr ohne genauen Nachweis möglich ist.
Das Referenzgebäude ist ein gedachtes Gebäude mit der gleichen Gebäudegeometrie, wie das reale Gebäude. Statt der geplanten/vorhandenen Konstruktionen und technischen Anlagen werden jedoch Referenzanforderungen eingetragen. Sowohl das Referenzgebäude als auch das reale Gebäude werden energetisch bewertet. Die EnEV fordert, dass der Primärenergiebedarf des realen Gebäudes höchstens den Wert des Referenzgebäudes erreicht. Für die Förderung durch die KfW wird zusätzlich der Transmissionswärmeverlust des realen Gebäudes mit dem Referenzgebäude verglichen.
Die folgende Tabelle soll verdeutlichen, welchen Standard ein Gebäude erfüllen muss, um die Anforderungen der EnEV 2009 zu erfüllen:
Bauteil | Referenzgebäude | Beispielkonstruktion |
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Außenwände und Decken | U = 0,28 |
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Bodenplatte, Wände im Erdreich und zu unbeheizten Räumen | U = 0,35 |
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Dächer, oberste Geschossdecke, Abseiten im Dach | U = 0,20 |
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Fenster | UW = 1,3 g = 0,60 |
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Außentüren | U = 1,8 |
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Wärmebrücken | ΔUWB = 0,05 |
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Luftdichtheit | mit Dichtheitsprüfung |
Die Dichtheit der Gebäudehülle wird nachgewiesen mit einem n50 ≤ 1,5 Hinweis: Ohne Luftdichtigkeitstest ist mit erhöhten Lüftungswärmeverlusten zu rechnen. |
Heizung | Brennwertkessel in der beheizten Hülle | Bei bis zu 2 WE ist eine Aufstellung außerhalb der thermischen Hülle |
Trinkwassererwärmung |
Durch die Einführung des Referenzgebäudes ändern sich die Möglichkeiten, ein Gebäude für die EnEV energetisch zu optimieren wie folgt:
- Der Anteil der Fensterfläche ist beim Vergleich mit dem Referenzgebäude egal, denn das Referenzgebäude hat die gleiche Fensterfläche.
- Die Ausrichtung des Gebäudes beim Vergleich mit dem Referenzgebäude ebenfalls nicht von Interesse.